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Renate Lieckfeldt #herstory.audio.

„Hochschule ist Leidenschaft!“

Mit diesem fulminanten Einstieg beginnt Renate Lieckfeldt ihre Antrittsrede als neue Nummer 1 der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur

Leipzig. Als erste Frau schafft sie es 2011 an die Spitze der HTWK – eine Personalbesetzung, die ihrerzeit gleichermaßen umstritten und umkämpft für großes Aufsehen sorgt.

Studentinnen. #herstory. audio.

Studieren ist bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts reine Männersache. Auch in Sachsen tun sich die vielen traditionsreichen Universitäten, (Kunst-) Hochschulen und Studienakademien lange Zeit schwer, Frauen zum Studium zuzulassen. Eine frühe Ausnahme ist hier das von Felix Mendelssohn Bartholdy gegründete Konservatorium in Leipzig, wo talentierte Musikerinnen schon ab der Mitte des 19. Jahrhunderts studieren können.

Ursula Schubert #herstory. audio.

Als Ursula Schubert im Jahr 1948 ihr Ingenieurstudium an der Ingenieurschule Mittweida beginnt, ist sie eine echte Exotin unter den Studierenden. Als erste Absolventin geht sie in die Geschichte der Hochschule ein. Auch in ihrem Betrieb ist sie die erste Ingenieurin. Mit Fachkompetenz begegnet sie den Vorurteilen ihrer männlichen Kollegen.

Estelle Zanga #herstory. audio.

Bereits als Schülerin hat Estelle Zanga einen ehrgeizigen Plan: jedes Jahr ein neues Projekt starten. Sie initiiert einen Debattierclub, managt zwei Musicals und lernt nebenbei vier Sprachen – autodidaktisch. Als Studentin an der HHL Leipzig Graduate School of Management gehört sie schon heute zu den kreativsten Unternehmerinnen von morgen.

Irene Rüther-Rabinowicz #herstory. audio.

Die Kunst ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Männerdomäne. Als eine der ersten Frauen wird Irene Rabinowicz 1919 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Dresden aufgenommen. Von den Nationalsozialisten wegen ihrer jüdischen Wurzeln verfolgt, ist sie nach 1945 eine der vielbeachtetsten Künstlerinnen der DDR.

Ethel Smyth #herstory. audio

Fast hätten ihre Eltern ihr eine einzigartige Karriere verbaut. Nur durch Hartnäckigkeit erreicht Ethel Smyth, dass sie doch noch am Königlichen Konservatorium der Musik im fernen Leipzig studieren darf. Das Ausnahmetalent widmet sich später dem Schreiben und der Politik. Auf Seite der Suffragetten kämpft sie in England für Frauenrechte.

Mary Hegeler Carus #herstory. audio

Schon als Kind begeistert sich Mary Hegeler für die Zinkproduktion ihres Vaters. Ihr Wissenshunger führt sie von ihrer Heimat Illinois bis ins ferne Freiberg, wo sie die Geschichte der Bergakademie als erste immatrikulierte Frau entscheidend mitprägt. Mit nur 25 Jahren wird Mary Hegeler Fabrikdirektorin.

Dagmar Szabados #herstory. audio

Dagmar Szabados lenkt die Geschicke der Stadt Halle von 1990 bis 2012 als Bürgermeisterin und Oberbürgermeisterin. Dabei ist die Politik nur ihr zweiter Karriereweg. Ihre jahrzehntelange Erfahrung in Umweltfragen kommt der Diplom- Chemikerin und Absolventin der TU Bergakademie Freiberg auch in der Politik zugute.

Maria Reiche #herstory. audio.

Für ihr großes Forschungsprojekt riskiert sie ihr Leben: Im Alter von 52 Jahren lässt sich Maria Reiche auf den Kufen eines Helikopters festbinden, um die berühmten Nasca- Linien in Peru aus der Luft fotografieren zu können. Angefangen hat ihre wissenschaftliche Karriere an der TH Dresden.

Lilia Skala- Sofer #herstory. audio.

Eigentlich will Lilia Skala-Sofer aus Österreich Karriere als Architektin machen. Doch dann kommt alles anders. Als erfolgreiche Schauspielerin erobert sie die Herzen der Broadway-ZuschauerInnen. In die Geschichte der Technischen Universität Dresden geht sie als eine der ersten Absolventinnen des Studiengangs Architektur ein.

Doktorandinnen #herstory. audio.

Die berühmte Promotion der Medizinerin Dorothea von Erxleben (1715–1762) im Jahr 1754 an der Universität Halle bleibt lange Zeit eine historische Ausnahme. Erst mit der Zulassung zum Studium können Studentinnen, die noch tiefgehender forschen wollen, Hoffnung schöpfen. Nur in Ausnahmefällen, insbesondere im Bereich Medizin, war Frauen auch vor 1906 die Promotion gestattet worden. Lange Zeit wird der Doktortitel bei Frauen auch innerhalb der sächsischen Universitäten als unnötige „Dekoration“ angesehen.