Ursula Schubert

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Als Ursula Schubert im Jahr 1948 ihr Ingenieurstudium an der Ingenieurschule Mittweida beginnt, ist sie eine echte Exotin unter den Studierenden. Als erste Absolventin geht sie in die Geschichte der Hochschule ein. Auch in ihrem Betrieb ist sie die erste Ingenieurin. Mit Fachkompetenz begegnet sie den Vorurteilen ihrer männlichen Kollegen.


Erste Absolventin und Elektroingenieurin

Ursula Schubert

Ursula Schubert und ihre Kommilitonen des Semesters E2 vor dem Hauptgebäude der Ingenieurschule Mittweida, 1949
Ursula Schubert und ihre Kommilitonen des Semesters E2 vor dem Hauptgebäude der Ingenieurschule Mittweida, 1949

Ursula Schubert geb. Weichelt verbringt ihre Kindheit in Chemnitz. Als die Ingenieurausbildungsstätten den Lehrbetrieb nach dem Kriegsende wieder aufnehmen, entschließt sich die junge Frau zu einem Studium der Elektrotechnik in ihrer Heimatstadt. 1947 wird sie an den Technischen Lehranstalten Chemnitz immatrikuliert. Nur ein Jahr später zieht sie in die Kleinstadt Mittweida, wo sie ihr Studium fortsetzen kann. Unter den 41 Studierenden im Studiengang ist sie die einzige Frau.

Einen Frauenbonus gibt es für sie nicht: „Ich wurde genauso gefordert und gefördert wie meine männlichen Mitstreiter, musste viel lernen und habe bei Klausuren genauso geschwitzt wie sie“, berichtet Ursula Schubert später.

1950 macht sie als erste Frau an der Ingenieurschule Mittweida im Alter von nur 20 Jahren ihren Abschluss als Ingenieurin für Elektrotechnik. Mit dem Berufseinstieg beginnt ein neuer Lernprozess.

Als erste Ingenieurin muss sie sich in ihrem Betrieb, einem Chemnitzer Kraftwerk, erst noch gegen den Zeitgeist in der männlich dominierten Technikbranche durchsetzen. Durch Fachkompetenz kann sie ihre männlichen Kollegen überzeugen. Im Bereich Technik ist die Elektroingenieurin 40 Jahre lang für Netzberechnung, Netzplanung und perspektivische Entwicklungen im Versorgungsbereich zuständig. 1989 erhält Ursula Schubert die Verdienstmedaille der Energiewirtschaft in Gold. Ein Jahr später geht sie in den Ruhestand.

Fotonachweis: Hochschularchiv Mittweida (1, 2, 3, 4, 5)

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