Hope Bridges Adams

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Hope Bridges Adams, deren Leben verfilmt wurde, war eine der ersten wissenschaftlich ausgebildeten Ärztinnen. Trotz vieler bürokratischer Hürden legte sie im Jahr 1880 als erste Frau Deutschlands das medizinische Staatsexamen in Leipzig ab.

Ärztin und Pazifistin

Hope Bridges Adams

Hope Bridges Adams im Sprechzimmer der Münchener Praxis, 1901
Hope Bridges Adams im Sprechzimmer der Münchener Praxis, 1901

1855–1916

Hope Bridges Adams wird am 16. Dezember 1855 in Hallifort bei London geboren. Nach ihrem Collegeabschluss zieht sie im Jahr 1873 gemeinsam mit ihrer Mutter nach Dresden. Drei Jahre später will sie in Leipzig ein Medizinstudium beginnen – allerdings wird sie nur als Gasthörerin anerkannt, denn eine Immatrikulation ist zu diesem Zeitpunkt für Frauen noch nicht erlaubt. Die Zulassung zum Staatsexamen scheint aussichtslos, erst durch die Fürsprache der beteiligten Professoren wird Hope Bridges Adams zur Prüfung zugelassen. Die Berufsausübung als Ärztin verweigert man ihr jedoch. Auch ihr Promotionsgesuch lehnt die Universität Leipzig ab, weswegen die Britin ihren Doktorgrad in Bern erwirbt. Erst 20 Jahre später, im Jahr 1904, wird ihr Leipziger Examen offiziell im Deutschen Reich anerkannt. Zu diesem Zeitpunkt arbeitet sie schon viele Jahre als Ärztin in Frankfurt am Main in der Praxis ihres Ehemanns und Leipziger Kommilitonen Otto Walther mit, jedoch ohne ärztliche Zulassung. Als Hope Bridges Adams 1886 an Tuberkulose erkrankt, zieht sie mit ihrem Mann und den zwei Kindern zur Erholung in den Schwarzwald, wo sie nach ihrer Genesung in Nordrach eine Lungenheilstätte eröffnet.

Dort lernt sie ihren späteren  zweiten Mann, den Arzt Carl Lehmann kennen, mit dem sie in München eine gemeinsame Praxis einrichtete.
Das Ehepaar Lehmann ist politisch sehr aktiv und unterhält Kontakte zu August Bebel, Clara Zetkin und Wilhelm Liebknecht. Hope Bridges Adams trägt mit zahlreichen Schriften zur gesundheitlichen Aufklärung von Frauen bei. Sie setzt sich für eine Reformierung des Gesundheitswesens sowie für eine Liberalisierung des Abtreibungs- verbots ein. Nach Kriegsausbruch 1914 bekennt sie sich zu den Kriegsgegnern. Am 10. Oktober 1916 verstirbt sie im Alter von 60 Jahren in München.
Hope Bridges Adams, deren Leben verfilmt wurde, war eine der ersten wissenschaftlich ausgebildeten Ärztinnen. Trotz vieler bürokratischer Hürden legte sie im Jahr 1880 als erste Frau Deutschlands das medizinische Staatsexamen in Leipzig ab.

Fotonachweis: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek München (1, 2); Universitätsarchiv Leipzig (3)

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