#herstory.

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Die sächsischen Universitäten und Hochschulen zählen zu den traditionsreichsten Deutschlands – eine Geschichte, die ohne weibliche Beteiligung nicht vorstellbar ist. Nicht morgen, nicht heute, auch nicht gestern. Seit knapp 150 Jahren drängen Frauen auf der Suche nach Bildung an die vier Universitäten und zahlreichen Hochschulen Sachsens – auch schon bevor es Frauen offiziell gestattet war zu studieren. Die formale Gleichberechtigung bedeutete jedoch noch lange keine tatsächliche Gleichstellung im Universitätsalltag. Frauen mussten sich ihren Platz in Studium, Forschung und Lehre erst noch hart erarbeiten – allen Zweifeln, Vorurteilen und Widerständen zum Trotz.
Die Ausstellung #herstory würdigt vorbildliche Akademikerinnen und Wissenschaftlerinnen der sächsischen Hochschullandschaft aus Vergangenheit und Gegenwart und macht sie so zu Botschafterinnen weiblichen Bildungsdrangs über regionale Grenzen hinweg. Die Lebenswege der hier porträtierten Frauen sind akademische Erfolgsgeschichten made in Sachsen. Sie erzählen von weiblichem Tatendrang, Forscherinnengeist und Mut. Da ist die Mathematikerin, die ihr Leben riskierte, um die Wüste Perus zu erforschen.
Oder die Ärztin, die als erste Frau Deutschlands das Medizinstudium mit dem Staatsexamen abschloss. Oder die Ballett-Virtuosin, die den Zeitgeist mit ihrem Tanz neu erfand. Oder die promovierte Ingenieurin, die es bis in die Chefetage von Volkswagen schaffte. Viele der präsentierten Geschichten berichten von Frauen, die schlicht- weg die ersten an ihren Universitäten und Hochschulen waren: Studentinnen, Doktorandinnen, Dozentinnen oder gar Rektorinnen. Die Biografien sind dabei so bunt und schillernd wie Sachsens Hochschullandschaft selbst. Sie zeigen, dass studierende Frauen keine Lieblingsfächer haben. In den Disziplinen Mathematik, Chemie und Physik über Wirtschaft und Politik bis hin zu Tanz, Malerei und Musik trugen die Pionierinnen, Erfinderinnen und Urheberinnen gleichberechtigt zum sächsischen Bildungsfortschritt bei. Ihre Geschichten machen Mut für die Zukunft.

Rektorinnen. #herstory. audio.

Die führende Verwaltungsebene der deutschen Universitäten und Hochschulen ist im 20. Jahrhundert lange Zeit eine exklusive Männerdomäne, in der Frauen trotz solider akademischer Ausbildung keine leitenden Posten bekommen. Mit Lieselott Herforth (1916–2010) schreibt die Technische Universität Dresden ihr eigenes Kapitel deutscher Universitätsgeschichte: Die Physik- Professorin wird 1965 erste Rektorin einer deutschen Universität. Sie hat das Amt bis 1968 inne.

Monika Medick-Krakau #herstory.audio

Monika Medick-Krakau
Als Professorin an den Universitäten in Leipzig und Dresden leistet sie ab Mitte der 1990er Jahre einen bedeutenden Beitrag zur Internationalisierung der sächsischen Hochschulen. Die Politikwissenschaftlerin Monika Medick-Krakau prägt über 15 Jahre den von ihr mitgegründeten Studiengang „Internationale Beziehungen“ an der TU Dresden.

Lieselott Herforth #herstory.audio

Lieselott Herforth

Lieselott Herforth ist als erste Frau im Rektorenamt einer deutschen Universität in die Geschichte eingegangen: 1965 wird sie Rektorin der TU Dresden. Auch als Wissenschaftlerin ist Lieselott Herforth außerordentlich erfolgreich. Ihre Publikationen zur Strahlenphysik finden bis heute Anerkennung in der Forschung.

Cornelia Zanger #herstory.audio

Cornelia Zanger

Geradlinig verfolgt Cornelia Zanger schon früh ihre akademische Karriere im Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Auf das Diplom folgen schnell Promotion und Habilitation. 1994 wird sie Professorin an der TU Chemnitz. Ihr unermüdliches Engagement in der Universitätsverwaltung bringt sie als erste Frau schließlich bis an die Spitze der TU Chemnitz.

Beate A. Schücking #herstory.audio

Beate A. Schücking

Nach einer langen Karriere in Klinik, Wissenschaft und Universitätsverwaltung wird Beate Schücking im November 2010 zur Rektorin der Universität Leipzig gewählt. In der über 600-jährigen Geschichte der Alma Mater Lipsiensis ist die Medizin-Professorin damit die erste Frau im Rektorenamt.